Technologie zur Energiespeicherung durch Kernfusion
Als saubere Alternative zur Atomkraft wird auch immer wieder die Kernfusion genannt. MIT Technology Review klärt die wichtigsten Fragen.
Wie wirkt sich die Kernfusion auf die Energie aus?
Die Kernfusion könnte praktisch unendlich saubere Energie liefern und wird daher in einigen staatlichen Großforschungs-projekten wie Iter, Asdex Upgrade und Wendelstein 7-X sowie zahlreichen Start-up-Unternehmen erforscht. Iter soll mehr Energie liefern, als direkt in den Start der Kernfusion fließt, verzögert sich aber immer wieder.
Wie geht es weiter mit der Kernfusionstechnologie?
Das US-Energieministerium hat einen wichtigen Durchbruch in der Kernfusionstechnologie verkündet. Wissenschaftlern in der National Ignition Facility (NIF) des kalifornischen Lawrence Livermore National Laboratory ist es erstmals gelungen, mithilfe der Kernfusion in einem Labor einen "Nettoenergiegewinn" zu erzielen.
Wie funktioniert die Kernfusion auf der Erde?
Die Umsetzung der Kernfusion auf der Erde ist technisch hochanspruchsvoll. Um die sich zunächst stark abstoßenden Atomkerne zu verschmelzen, müssen extrem hohe Drücke und Temperaturen (von ca. 150 Millionen °C) erzeugt und über gewisse Zeitperioden aufrecht erhalten werden.
Wie gefährlich ist eine Kernfusion?
Ein grundsätzliches radiologisches Risiko der Kernfusion wäre der verwendete radioaktive Brennstoff Tritium (Halbwertszeit 12,3 Jahre). Und da bei der Kernfusion radioaktive Stoffe entstünden, würden grundsätzliche radiologische Risiken bei Betrieb, Wartung und Demontage von Anlagen bestehen sowie bei möglichen Stör- und Unfallszenarien.
Was ist besser Kernfusion oder Kernspaltung?
Einer der Vorteile der Kernfusion gegenüber der Kernspaltung: Die Atome, die eingesetzt werden, sind leichter und besser verfügbar – es ist eindeutig einfacher, mit Wasserstoff als mit Uran zu arbeiten.
Wie viele Unternehmen arbeiten an der Kernfusion?
Trotz oder gerade wegen des mühsamen Fortschritts bei diesem staatlich geförderten Großprojekt arbeiten inzwischen auch zahlreiche Unternehmen an der Kernfusion. Denn die Aussicht auf unbegrenzte saubere Energie ist zu verlockend. So versuchen sich laut der Fusion Industry Association weltweit 33 Firmen an diesem Vorhaben.