Kann Wasser im Norden gepumpt und gespeichert werden
Kurswechsel in der Klimaschutz-Politik: Schädliches CO2 soll künftig auch im Boden gespeichert werden dürfen. Was hat es mit CCS auf sich?
Wie groß sind die Speicherkapazitäten in der Nordsee?
Wallmann: Die Speicherkapazitäten in der Nordsee sind sehr, sehr groß. Der größte Teil liegt im norwegischen Sektor der Nordsee. Aber auch im deutschen Sektor gibt es erhebliche Speicherkapazitäten. Etwa zwei bis acht Milliarden Tonnen könnte man dort unterbringen.
Wie viel CO2 kann in der Nordsee gespeichert werden?
Insgesamt, so schätzt es der Experte Klaus Wallmann vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, könnten in der deutschen Nordsee einige Milliarden Tonnen CO₂ gespeichert werden – theoretisch.
Warum versauert das Bodenwasser in der Nordsee?
Ein Feldexperiment in der Nordsee hat allerdings gezeigt, dass das Bodenwasser dort infolge der CO 2 -Leckage nur gering versauert. Das liegt daran, dass im Nordseewasser ohnehin hohe CO 2 -Konzentrationen vorliegen und dass sich die Wassermassen durch schnelle Tide-Strömungen und den raschen Wasseraustausch mit dem Atlantik schnell erneuern.
Wie geht es weiter mit dem Kohlendioxid in der Nordsee?
Dänemark macht schon mal vor, wie es geht. Im März hat das Nachbarland damit begonnen, Kohlendioxid in der Nordsee zu verpressen - genauer gesagt in ein ehemaliges Ölfeld etwa 200 Kilometer vor der Küste. Ziel ist, dass das klimaschädliche Gas nicht in die Atmosphäre gelangt.
Ist die CO2-Speicherung in der Nordsee verboten?
Die Bundesregierung prüft, ob womöglich eigene Projekte zur Verpressung von CO2 in der Nordsee angestoßen werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will in wenigen Monaten ein Gesetz auf den Weg bringen, das CO2-Speicherung erlaubt. Bisher ist sie faktisch verboten.
Welche Vorteile bietet die Speicherung von Kohlenstoffdioxid unter der Nordsee?
Die Speicherung von Kohlenstoffdioxid unter der Nordsee kann einen Beitrag zur Reduktion von schwer vermeidbaren Emissionen in Deutschland leisten. Die Umweltrisiken des Verfahrens können durch eine geeignete Regulierung minimiert werden, sagt Klaus Wallmann vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.